"Eine eiskalte Bescherung" - Krimikomödie gespielt vom Freizeitclub Ellenberg
Meldung aus EllenbergEine Leiche zum Weihnachtsdessert?
Am Donnerstag, 31. Oktober und Samstag, 2. November hat die Theatergruppe des Freizeitclub Ellenberg die Krimikomödie „Eine eiskalte Bescherung“, aus der Feder von Jasmin Leuthe, in der Ellenberger Elchhalle aufgeführt.
Die Proben haben nach den Sommerferien begonnen, herausgekommen ist ein vergnüglicher Abend, der das Publikum zu Begeisterungsstürmen und jeder Menge Zwischenapplaus hingerissen hat.
Maria Bildmann und Kornelia Lechner haben Regie geführt, Sabine Eiberger war für die Maske zuständig und Frank Bildmann, Timo Lechner und Patrick Lechner zeigten sich verantwortlich als Bühnen- und Technikteam.
Heiligabend, das Fest der Liebe, des leckeren Essens und der Familie. Die Vorfreude ist groß, alles ist geschmückt und der Weihnachtsbaum erstrahlt in hellem Glanz. Fehlen nur noch die Besinnlichkeit, die Harmonie und die Gäste.
So hätten es sich auch Anton (Stephan März) und seine Frau Loni (Heike Lechner) gewünscht, denn Antons Bruder Freddy (Andreas Lutz) und dessen Frau Melitta (Marina Grimm) hatten sich zum Besuch an Heiligabend angekündigt. Bisher wäre alles noch gut gewesen, würde nicht Opa Karl (Fabian Weiß) mit seiner intriganten Art für Missstimmung sorgen. Die schlechte Laune wächst, als Karl über jede noch so kleine Kleinigkeit motzt und meckert. Das Essen schmeckt nicht, die Ehefrauen seiner Söhne taugen zu nichts. Und Miete zahlt er obendrein auch nicht, obwohl er bei Anton und Loni seit dem Tod seiner Frau die Einliegerwohnung bewohnt.
Als er dann auch noch bekanntgibt, dass er seine Söhne enterbt hat und seine Lebensversicherung die Eisenbahnfreunde Ellwangen als Begünstigte bekommen sollen, platzt Anton und Loni der Kragen. Doch Karl hört nicht auf mit seinen Schimpftiraden, redet sich in Rage und – stirbt an einem Herzinfarkt. Vorbei ist es mit der Harmonie an Heiligabend, verflogen ist die Lust auf das Festmahl.
Doch von Trauer kann keine Rede sein und zu allem Überfluss kommt auch noch Lonis Mutter, Oma Erna (Sabine Hutter), zu Besuch und findet Karl am offenen Fenster vor. Angeblich, um dort frische Luft zu schnappen und auszulüften. Wohin auch hätte man so schnell die Leiche verschwinden lassen sollen?
Eine verzwickte Lage, denn das Erbe ist in Gefahr und Karl muss verschwinden, weil man dem Eisenbahnclub das Geld nicht gönnt. Deshalb soll kurzerhand die Police der Lebensversicherung geändert werden.
Hier kommt Willi Böckle (Ingo Herget) ins Spiel, ein ehemaliger Verehrer von Loni, zudem der Versicherungsvertreter, der das Testament aufgesetzt hat und außerdem dem Alkohol nicht abgeneigt ist.
So entwickelt sich die aberwitzige, schwarz-humorige Geschichte immer weiter, nimmt rasant Fahrt auf lässt das Ellenberger Publikum nicht zur Ruhe kommen. Zu grotesk sind die Dialoge, rasant die Entwicklungen.
Nächstes Problem: Vor seinem Tod hat Opa Karl eine Kontaktanzeige aufgegeben, auf die prompt Kreszentia Streusele (Sonja Elser) vor Ort persönlich vorstellig wird. Etwas trampelig und nach Stall riechend, platzt sie regelrecht ins Geschehen und ist somit ein weiterer Stolperstein für die beiden Söhne.
Denn mittlerweile hat Freddy seinen Vater zwischen den Kartoffeln im Keller gefunden, ruft kurzerhand die Polizei und stellt seinen Bruder zur Rede. Denn der wollte eigentlich das Geld für seine Frau und sich einheimsen und hatte die Lebensversicherung – unter Vorspielung falscher Tatsachen – ändern lassen. Jetzt muss geteilt werden, aber die Polizei ist schon im Haus.
Loretta Baretta (Christine Grimm), eine dominante und überaus engagierte Sonderermittlerin aus Aalen, ist auf der Suche nach der angeblichen Leiche. Seltsam kommt es ihr vor, alle sind verdächtig - doch von der Leiche fehlt jede Spur. Die wird indes von Oma Erna in deren Rollstuhl zur Bushaltestelle geschoben und in den nächsten Bus verfrachtet. Und jetzt scheint das Schicksal ein Einsehen zu haben. Der Busfahrer (Timo Weiß) glaubt nämlich, dass Karl während der Fahrt in seinem Bus gestorben ist und die Busgesellschaft erklärt sich bereit, für sämtliche Kosten der Beerdigung aufzukommen.
Ende gut, alles gut? Für die Theatertruppe auf alle Fälle, denn Applaus gab es, zurecht, im Überfluss am Ende der Vorstellung.